13.12.2021
Digitaler EF-Projekttag beantwortete Fragen zum Thema Extremismus
Bild: gymnasium-selm.de
„Randerscheinungen? Radikal einfach. Extrem gefährlich.“ Unter diesem Motto fand am 22.11.2021 für alle EF-Schüler und -Schülerinnen des SGS ein digitaler Projekttag statt, an dem wir einen Einblick in die rechtsextremistische Szene bekommen sollten.
Doch von Anfang an: Im Fach Sozialwissenschaften hatten wir uns zuvor seit einigen Wochen mit der Problemfrage auseinandergesetzt, ob die Parteiendemokratie in der Krise ist. Zunächst haben wir recherchiert, wie es mit der Politik- und Parteienverdrossenheit gerade bei uns jungen Menschen aussieht; welche möglichen Ursachen zugrunde liegen und wie wir ihr entgegnen können. Was heißt überhaupt Demokratie? Was ist das Besondere an unseren Grund-, Bürger und Menschenrechten? Wovor schützt uns der Rechtsstaat? Das sind nur wenige Fragen, mit denen wir uns im Unterricht von Frau Schürmann und Frau Akono intensiv auseinandergesetzt haben. Nun waren wir ganz gespannt darauf, zu erfahren, wie sehr unser Verständnis von Demokratie durch Extremismus bedroht ist.
„Ich denke, dass es ein sehr wichtiges Thema für unsere Gesellschaft ist, weil Randerscheinungen sehr präsent sind. Daher ist die Aufklärung zu dem Thema extrem wichtig. Wir haben bereits im Unterricht über das Thema gesprochen, der Projekttag hat aber für noch mehr Klarheit gesorgt und betont, wie bedeutsam das Thema ist.“
„Ich habe mich sehr auf den Tag gefreut, da ich einige kritische, aber auch interessante Fragen zu dem Thema hatte.“
Zunächst sahen wir uns einen Film an, der uns auf eine Reise quer durch Deutschland führte, um erste Antworten auf die Frage zu geben, woher Angst, Hass, Extremismus kommen und was dagegen getan werden kann. Danach stellte uns Herr Dujardin von der Multivision e.V. das Projekt vor, informierte uns darüber, was Extremismus ist und warum sich Extremismus gegen Demokratie richtet, was Radikalisierung bedeutet und wie diese von der Gesellschaft zurückgedrängt werden kann. Herr Dujardin hat uns den ganzen Projekttag begleitet und wir konnten immer wieder Fragen stellen, die er uns stets ausführlich beantwortete.
Besonders gespannt waren wir auf das Gespräch mit einem Aussteiger aus der Neonaziszene, in dem er sowohl über seine persönlichen Erfahrungen als Rechtsextremist berichtete als auch darüber, wie er überhaupt in diese Szene abrutschen konnte und wie für ihn der Ausstieg verlief. Anschließend stellte er sich unseren vielen Fragen, deren Beantwortung uns die Möglichkeit bot, sich intensiv mit dem Thema (Rechts)Extremismus auseinanderzusetzen und eine eigene Position einzunehmen.
„Ich war besonders auf die Gelegenheit gespannt, ein persönliche Gespräch mit einem Aussteiger aus der Neonaziszene zu führen.“
„Der Projekttag war sehr informativ und eindrücklich, sodass viele (wenn auch nicht alle der zahlreichen) Fragen durch die verschiedenen Referenten und Gäste beantwortet werden konnten. Besonders überraschend und gleichermaßen lehrreich war es zu erfahren, wie „schnell“ man in extreme Szenen „rutschen“ kann.“
Der letzte Teil unseres Projekttages widmete sich der Frage, was wir selbst gegen Extremismus tun können? In diesem Zusammenhang stellte uns ein Experte namens Phillip die „Initiative 6. April“ vor, eine Initiative, die sich am 6. April 2006 nach der rassistisch motivierten Ermordung Halit Yozgats in Kassel gründete und sich mit den NSU-Morden auseinandersetzt. Ihr Ziel ist es unter anderem, die Familien der Opfer zu unterstützen und das Engagement gegen Rechtsextre-mismus zu fördern.
Auf jeden Fall ist uns an diesem Tag eines ganz klar geworden: Jeder von uns kann etwas gegen den Hass und für den Zusammenhalt in der Gesellschaft unternehmen.
Projekttage & Projektwochen · Wirtschaft-Politik/ Sozialwissenschaften am SGS