12.05.2017
SGS erneut als Europaschule zertifiziert
Das SGS um Schulleiter Ulrich Walter (l.) wurde nach 2011 erneut als Europaschule ausgezeichnet. – Bild: Ruhr Nachrichten (Robert Wojtasik)
Das Städtische Gymnasium Selm (SGS) darf sich auch in den kommenden fünf Jahren offiziell „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ nennen. 2011 hatte die Schule das Zertifikat erstmals erhalten, nun wurde es vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW erneuert.
„Wir haben mit unserer Entscheidung, einen europäischen Austausch umzusetzen, schon relativ früh eine der wesentlichen Grundlagen erfüllt“, sagte Schulleiter Ulrich Walter. Internationale Projekte und Partnerschaften sind ein wichtiges Kriterium für die Auszeichnung zur Europaschule. Das SGS pflegt Partnerschaften mit Schulen in Polen, dem flämischen und französischen Teil Belgiens sowie England. An einem Kontakt nach Spanien wird derzeit gearbeitet.
Das SGS hat außerdem sein Fremdsprachenangebot ausgebaut und damit ein weiteres Kriterium erfüllt. Neben Englisch, Französisch und Spanisch bietet die Schule inzwischen auch eine Polnisch-AG an. In Kooperation mit dem Institut français können Schüler zweimal im Jahr international anerkannte Sprachzertifikate wie zum Beispiel Delf (Französisch) erwerben und an europäischen Wettbewerben und Projekten teilnehmen.
Das sogenannte „eTwinning“ ist ein solches Projekt. „Generell geht es darum, eine Verbindung zwischen europäischen Schulen herzustellen“, erklärt Nick Stelzer aus der elften Klasse. Das geschieht über eine Internet-Plattform, auf der sich Schüler vernetzen und austauschen können. 30 Selmer Gymnasiasten stehen dort aktuell in Kontakt mit Schülern aus Polen und Italien.
Der europäische Gedanke von einer zivilisierten Staatengemeinschaft wird den Schülern aber auch im alltäglichen Unterricht nähergebracht. „Es geht ja gerade auch darum, die Demokratie in Europa zu verteidigen“, sagt Florian Mersch, der am SGS Sozialwissenschaften, Erdkunde und Geschichte unterrichtet. „Man muss den Schülern erklären, warum die EU gerade so ist, wie sie ist.“ Dabei helfen wird am 9. Mai ein Experte aus der Europaunion, der aus der Praxis berichten wird. Dass die EU nicht perfekt ist, sei klar, sagt Mersch. „Die Frage ist nur: Will man etwas nicht Perfektes abschaffen oder verbessern? Und wir entscheiden uns dafür, es zu verbessern.“