04.09.2005
Videoüberwachung am SGS: Den Schulhof im Blick
Hausmeister Norbert Böckenbrink zeigt die neuen Hinweistafeln zur Videoüberwachung – Bild: Ruhr Nachrichten
Zerbrochene Scheiben, heruntergerissene Antennen, gestohlene Musikinstrumente. Seit Jahren sind Vandalismus und Einbrüche am Städtischen Gymnasium ein ständiges Ärgernis. Das soll nun ein Ende haben, dank Videoüberwachung.
Zum Schuljahresbeginn hat die Stadt auf dem Außengelände acht Kameras installiert. „Das wird auch die Kommune entlasten“, meinte Schulleiter Ulrich Walter gestern. „Die Reparaturen haben Unsummen verschlungen.“
Die Kameras sind mit Bewegungsmeldern und Halogenscheinwerfern gekoppelt und haben sowohl den zur Straße liegenden Spielbereich als auch den Bereich am Selmer Bach mit Oberstufenschulhof und Biotop vor der Linse.
„Die Kunstobjekte, die wir dort präsentieren, sind immer wieder umgeworfen und zerschlagen worden“, beklagt Ulrich Walter.
Spätestens um 17 Uhr werden die Kameras auf dem Gelände am Bach täglich eingeschaltet. Auf dem vorderen Schulhof heißt es mit Beginn der Dämmerung „Film ab“.
Außer wenn abends noch Veranstaltungen laufen. Denn, darauf legt Schulleiter Ulrich Walter großen Wert: „Die Schüler, die Lehrer, die Eltern, die Reinigungskräfte werden nicht erfasst! Die Kameras zeichnen nur außerhalb der Schulzeiten auf.“
Und nur außerhalb der Gebäude. Im Gymnasium wird es keinen „gläsernen Schüler“ geben. „Das würde und dürfte ich nie mitmachen“, versicherte der Schulleiter, der die Installation des Überwachungssystems selbst angeregt hatte. Die andere Möglichkeit, das Gelände mit einem Zaun vor Vandalismus zu schützen, ist Ulrich Walter zuwider. „Die Jugendlichen sollen sich hier ja ruhig treffen“, sagt er. Man wolle nur die Randalierer finden.
Außerdem gibt es nun, so der Schulleiter, „einen symbolischen Zaun“. Wer das Gelände betritt, den weisen rote Schilder auf die Videoüberwachung hin.
Seit es diese gibt, beginnt der Morgen für Hausmeister Norbert Böckenbrink etwas anders als zuvor. Erste Amtshandlung ist das Ausschalten der Kameras. Danach kontrolliert er, ob diese etwas aufgezeichnet haben, und wenn ja, schaut er sich die Bänder an.
Bemerkt er etwas Auffälliges, zieht er Schulleiter Ulrich Walter zu Rate, der ebenfalls im Besitz des System-Passwortes ist. Jeder Zugriff, erläutert Walter, wird dokumentiert, um Missbrauch vorzubeugen. „Damit sich an unserer Schule jeder weiterhin wohl fühlt.“