01.12.2011
Prävention: Polizei klärte über Unfälle mit jungen Fahrern auf
Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen stellt die Gruppe der jungen Erwachsenen immer noch einen Großteil der Unfallverursacher und -opfer. Was ein Unfall alles auslösen kann, das vermittelten vier Beamte der Kreispolizeibehörde Unna Schülern des Städtischen Gymnasiums.
Oft ist es eigene Überschätzung, die die Gruppe der 17 bis 25-Jährigen zum Rasen verleitet. Mit möglichen Folgen beschäftigen sich die wenigsten. Und eins macht Verkehrssicherheitsberater Matthias Heisig von vornherein klar. „Wir wollen den jungen Erwachsenen das Feiern nicht vermiesen.“ Es dürfe durchaus am Wochenende gefeiert werden, nur sollte dann das Auto nach der Fete stehen gelassen werden.
Auch das Thema Restalkohol, von vielen unterschätzt, kam zur Sprache. Mittels so genannter Rauschbrillen konnten die Jugendlichen erfahren, wie sich die Wahrnehmung mit 0,8 oder gar 1,1 Promille verändert. Die Beamten machen dies jedoch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. „Wir machen das aus reiner Prävention, indem wir den Jugendlichen die möglichen Konsequenzen aufzeigen“, so Heisig weiter. Dass die Schüler des Gymnasiums sich mit dem Thema gut auseinander gesetzt haben, zeigten sich schon bei den verschiedenen Gruppenarbeiten.
So galt es Gründe zu finden, warum gerade junge Erwachsene so häufig an Unfällen beteiligt sind oder auch was mögliche Unfallfolgen sind. Der Tod wurde hier natürlich auch genannt. „Eine Todesnachricht Eltern überbringen zu müssen, ist das Schlimmste was es gibt“, berichtete Ludger Happel aus seiner Erfahrung. Selbst für einen Polizisten sei diese Aufgabe oftmals nicht leicht zu bewältigen. Oftmals sei man dann stundenlang bei einer Familie vor Ort.
„Die Eltern werden in so einer Situation natürlich auch Opfer“, so Happel. Dass es wirklich jeden treffen kann, das unterstrich Matthias Heisig mit erschreckenden Zahlen. 1000 junge Erwachsene sterben jedes Jahr auf Deutschlands Straßen – mehr also, als Schüler das Städtische Gymnasium besuchen.
„Unfälle passieren nicht einfach, sie haben immer einen Grund“, so Happel. Er und seine Kollegen sind aber angetreten, die Schüler aus den Stufen 12 und 13 des Gymnasiums zu sensibilisieren. Und so wie die Schüler auf Videos von Unfällen mit jungen Erwachsenen reagierten ist klar, dass der Tritt aufs Gaspedal nun überdacht wird.