25.11.2022
Exkursion ins Landesarchiv: 9b sieht Urkunde mit erster Erwähnung Selms
Die Klasse 9b wirft einen Blick auf die Urkunde mit der ersten Erwähnung der Stadt Selm aus dem Jahr 858. – Bild: gymnasium-selm.de
Am Donnerstag, den 27. Oktober 2022, traf sich die Klasse 9b am Selmer Bahnhof, um mit dem Zug zur Abteilung Westfalen des Landesarchivs NRW zu fahren. In Münster angekommen, ging es weiter zu Fuß und nach einem kurzen Weg über die Promenade stand die Klasse vor ihrem Ziel.
Das architektonisch durchaus interessante Backstein-Bauwerk hinterließ bei den Schülern und Schülerinnen schon von außen einen guten Eindruck und weckte das Interesse der Klasse. Nach einer Begrüßung durch den Archivpädagogen Dr. Wolfhart Beck begann in einem der Seminarräume eine Einführung zum Thema „Was ist überhaupt ein Archiv?“. Letztendlich einigte sich die Klasse auf eine einfache Definition („eine Art Zeitkapsel für historisch relevante Dokumente“) und fuhr fort mit der nächsten interessanten Aufgabe.
Was ist überhaupt relevant für das Archiv? Welche Dokumente werden aufbewahrt und welche werden entsorgt? Passend zu diesen Fragen sollte die 9b entscheiden, was in einen Archivkarton aus unserer Zeit gehörte, wenn sich Menschen in der Zukunft über unsere Zeit informieren wollen. Wir legten z.B. eine Tageszeitung und eine Corona-Maske hinein.
Anschließend durfte die Klasse in den großen Lagerräumen selbstständig nach einer Akte einer Selmer Schule aus der Zeit des Ersten Weltkrieges suchen. Die verschiedenen Berichte, Briefe und Baupläne der Selmer Schule waren sehr interessant, doch die eindrucksvollste Entdeckung stand noch bevor…
Die 9b besucht das Landesarchiv NRW in Münster
Nachdem die Schüler und Schülerinnen sich einen alten Zugfahrplan der Selmer Umgebung angesehen hatten, konnten sie eine alte Urkunde von König Ludwig (datiert: 13. Juni 858) ansehen, in welcher die Stadt Selm erstmalig erwähnt worden ist. In der Urkunde schenkte König Ludwig dem Kloster Herford Land, darunter „Seliheim“ und dessen Bewohner (60 Familien).
Interessant war auch, dass das Siegel der Urkunde zwar echt ist, es aber nicht dem Original entspricht. Bei dem „Ersatz-Siegel“ handelte es sich, gleich dem Original, um einen weichen Stein, der ein durch Druck eingeprägtes Symbol trägt. Außerdem hat das historische Dokument noch einige andere interessante Merkmale, durch die man erstaunlich viel über die Vergangenheit herausfinden und diskutieren kann.
Nach einer Pause konnte die Klasse dann selbst mit verschiedenen Akten, Plakaten, Feldbriefen von Soldaten und weiteren Dokumenten forschen und somit viel über das Leben im Ersten Weltkrieg erfahren.
Durch die vielen detaillierten Eindrücke der verschiedenen Archivalien des Archivs bot sich den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen ausführlichen Einblick in vergangene Zeiten zu erlangen. Insgesamt hat sich der Besuch im Landesarchiv Münster gelohnt und war für die Klasse ein sehr interessantes und lehrreiches Erlebnis.