27.01.2018
Das SGS begeht den Holocaust-Gedenktag 2018
Der auf den 27. Januar, den Jahrestag der Befreiung von Auschwitz 1945, datierte Holocaustgedenktag ist vor mehr als 20 Jahren vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog mit der Aufforderung an die Schulen eingeführt worden, ihrer besonderen Verantwortung gerecht zu werden und diesen Tag durch geeignete Gestaltung zu begehen. In dem Sinne finden in der Erprobungs-, der Mittel- und der Oberstufe des Selmer Gymnasiums verschiedene, altersangemessene Programmpunkte statt.
So besuchten die Fünft- und Sechstklässler am Mittwoch, den 24. Januar 2018, die Aufführungen des Töfte-Theaters im Bürgerhaus. Dieses gastiert alle zwei Jahre mit dem Handpuppen-Stück „engel mit nur einem flügel“ an der Schule, in dem kindgerecht die Geschichte des jüdischen Jungen Robert Goldstein erzählt wird. Es ist die Geschichte von seiner Kindheit im nationalsozialistischen Deutschland, von Anfeindungen und Ausgrenzung sowie der Einsperrung in einen Zug, der in Richtung eines Konzentrationslagers fährt. Unterstützt wird das Gastspiel des Töfte-Theaters anlässlich des Holocaustgedenktags zum wiederholten Male vom Selmer Lions-Club mit einem Betrag von 300 Euro.
Aus der Mittelstufe werden die neunten Klassen im Laufe des Februars die Steinwache in Dortmund besichtigen. In diesem ehemaligen Polizeigefängnis sind während der NS-Diktatur insbesondere politische Gegner, aber auch Zwangsarbeiter, Sinti und Roma sowie Angehörige der jüdischen Minderheit inhaftiert, gefoltert und zum Teil ermordet sowie von dort aus in Konzentrationslager deportiert worden. Die Steinwache war zur NS-Zeit eine der berüchtigsten Folterstätten der Region und wurde auch als „Hölle Westdeutschlands“ bezeichnet.
Am Donnerstag, den 1. Februar 2018, fährt der diesjährige Abiturjahrgang zur Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen in Niedersachsen. Die Oberstufenschüler nehmen dort an Führungen über das ehemalige Lagergeländeteil teil und besuchen die neben diesem angesiedelte Ausstellung zur Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers.
Thematisch eng verbunden mit dem Holocaustgedenktag ist der Besuch Sally Perels am 7. März 2018 am Städtischen Gymnasium Selm. Sally Perel musste als Jugendlicher vor den Nazis seine jüdische Herkunft verschleiern. So war er Mitglied der Hitlerjugend – immer mit der Angst, enttarnt und ermordet zu werden. Seine Erlebnisse schrieb er später in seinem berühmten und auch verfilmten Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“ nieder. Aus dieser Autobiografie wird er dann lesen, den Selmer Gymnasiasten ab Klasse 8 seine Geschichte erzählen und ihnen Fragen beantworten, wie er es in der Vergangenheit bereits mehrfach an der Schule getan hat.