26.09.2012
Rhetorikwettbewerb: Lutz, Tobias, Lea und Karla diskutierten in Lünen über Europa
Lutz Lohmann (links) und Tobias Kaim (rechts) gewannen den 2. Platz. – Bild: Westfälische Rundschau (Beate Malaschewski)
Was soll man vom Fiskalpakt halten? Mit dieser Frage setzten sich Schüler aus Lünen und Selm beim Rhetorikwettbewerb am Samstag im Hansesaal auseinander. Es war ein beeindruckender Höhepunkt im Rahmen der Landesversammlung der Europa-Union Deutschland – Europäische Bewegung NRW, die erstmal in Lünen stattfand.
„Ein historischer Rückblick wäre notwendig. Wozu wurde der Euro eigentlich eingeführt?“ fragte Tobias Kaim, Schüler des Städtischen Gymnasiums in Selm in den Raum. Die Währung „Euro“ stehe nicht für ein starkes Europa, denn vor 2002 sei Deutschland mit der D-Mark schon stark genug gewesen. Um Europa zu retten, könne der Fiskalpakt keine nachhaltige sichere Währung garantieren.
Jugendlichen wird oft vorgeworfen, sie interessierten sich nicht mehr für Politik. Das Gegenteil bewiesen junge Gymnasiasten am Samstag im Rahmen der 67. Landesversammlung der Europa-Union – Europäischen Bewegung NRW, die zum ersten Mal in Lünen im Hansesaal stattfand. Dorthin waren sie eingeladen, um im Anschluss an das eigentliche Symposium ihre Meinung über die europäische Entwicklung in Form von Pro und Kontra zu vertreten.
Sechs Schüler hatten sich bereits Anfang September bei einem schulinternen Debattierwettbewerb des Gymnasiums Altlünen, des Städtischen Gymnasiums Selm und des Freiherr-vom-Stein Gymnasiums durchgesetzt. Die Erst-und Zweitplazierten führten ihre zwölfminütige Debatte gegeneinander noch einmal am Samstag der Öffentlichkeit im Hansesaal vor. Beispielsweise: Was spricht für den Fiskalpakt, was dagegen?
Politische Diskussionen sind für die Beteiligten selten zufriedenstellend. Auch das eine Erfahrung, die die Schüler im Hansesaal machten. Deutschland proftierte nach dem Zweiten Weltkrieg von Gastarbeitern aus dem europäischen Ausland, Nun sei aus Solidarität Hilfe im Gegenzug zu leisten. So argumentierte die Pro-Fiskalpakt-Fraktion. Man müsse sich von schwachen Dingen lösen, bevor man sich dadurch das eigene Grab schaufelt. Diese Behauptung verteidigten die Fiskalpakt-Gegner, die das zuvor mit ihren Argumenten unterlegten.
Beobachtet wurde die Debatte von Wolfram Kuschke, dem Vorsitzenden des Landesverbandes der Europa-Union Deutschland, von Elisabeth Schnarrenberger-Oesterle, Vorsitzende des Stadtverbandes der Europa Union Lünen/Kreisverband Unna, von Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollik, David Schrock, Vorstand Junge Europäische Föderalisten, Carina Gödecke, Präsidentin des Landtages NRW sowie von Beigeordnetem Horst Müller-Baß.
So sehr man an diesem Tag verschiedener Meinung sein durfte und ausdrücklich sollte – das Publikum war von der Lust der Schüler am Debattieren sehr angetan. „Wir hätten zwischendurch am liebsten applaudieren wollen, so begeistert waren wir“, sagte Müller-Baß anschließend.
Den ersten Platz belegten Julius Goetsch und Julian Quabs des Gymnasiums Altlünen. Beide Schüler hatten bereits bei „Jugend debattiert“ in Arnsberg teilgenommen und hatten bei dem Wettbewerb den 12. von 36. Plätzen belegt. Jetzt gewannen sie je einen 100-Euro-Gutschein vom Elektronikfachmarkte Saturn. Den zweiten Platz mit je einem 75 Euro-Gutschein belegten Lutz Lohmann und Tobias Kaim des Städtischen Gymnasiums in Selm (Bild). Den dritten Platz mit dem Thema „Soll die Türkei der EU beitreten?“ belegten Lea Rethmann und Karla Gerling, ebenfalls vom Städtischen Gymnasium in Selm. Sie gewannen je einen 50-Euro-Gutschein.
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