24.04.2002
Jugend-KZ-Ausstellung: Bilder aus einer bedrückenden Zeit
„Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“ – die Ausstellung zu den Jugend-Konzentrationslagern Moringen und Uckermark 1940 bis 1945 macht zurzeit Station im Gymnasium.
Lehrerin Bärbel Tietz und ihr Geschichtskurs aus der 10. Klasse behandeln das Thema Nationalsozialismus und Widerstand momentan im Unterricht. „Sie haben sich in Gruppen die Ausstellung angesehen und Fragen beantwortet“, erklärte Bärbel Tietz. „Nachher haben sie die Ergebnisse ihren Klassenkameraden vorgestellt.“
Die Schüler zeigten sich erstaunt über die Thematik. Denn über Jugend-KZ wussten sie bislang eher wenig. Das liegt zum Teil daran, dass das Thema erst in den 80er Jahren zum Gegenstand der Geschichtsforschung wurde. Den Städten Moringen und Uckermark zum Beispiel war daran gelegen, die Jugend-KZ zu verschweigen. Erst seit kurzem gibt es eine Vergangenheitsbewältigung.
Die Ausstellung stößt bei den Schülern des Gymnasiums auf Begeisterung. „Der Aufbau gefällt ihnen sehr gut“, berichtet Bärbel Tietz. Gerade an Einzelschicksalen sei die Geschichte der Jugendlichen in den Konzentrationslagern gut nachzuvollziehen, lautete das Urteil der Jungen und Mädchen.
Die Ausstellung gibt einen tiefen Einblick in die schlimmen Vorgänge in den beiden KZ. Die Mädchen und Jungen lebten dort in erniedrigenden Verhältnissen. Terror, Zwangsarbeit, Sterilisationen, Mord bestimmten den „Alltag“. Dr. Dr. Robert Ritter missbrauchte die Jugendlichen als Versuchsobjekte für seine These, Kriminalität und Asozialität seien erblich.
Auch in dieser Woche ist die Ausstellung noch im Gymnasium zu sehen. Sie wandert durch die gesamte Bundesrepublik.