06.04.2008
Mini-Fußballfeld: Baggern fürs Bolzen
Am Schulhof des Gymnasiums entsteht dank einer Lehr-Baustelle ein Mini-Fußballfeld: Ein wenig verkniffen schaut Sebastian Hohelüchter schon drein. Er muss sich konzentrieren, sein Bagger kämpft sich gerade durch den lehmigen Boden. Ein paar Meter weiter „betankt“ Dennis Brochtrup den Betonmischer.
Wasser, Schotter, Zement, der Mix muss stimmen. In knapp eineinhalb Monaten kommt der Rasen, spätestens dann muss der Untergrund auf dem Schulhof des Gymnasiums vorbereitet sein.
Hier entsteht nämlich ein Mini-Fußballfeld, das der Deutsche Fußballbund Mitte Mai installieren wird. Hohelüchter und Brochtrup sind noch in der Lehre, nach drei Jahren dürfen sie sich Garten- und Landschaftsbauer nennen.
Der 19-jährige Sebastian ist dabei bereits auf die Zielgerade eingebogen, befindet sich im dritten Lehrjahr. Dementsprechend hat er auch schon Erfahrung gesammelt. Davon möchte Dennis profitieren. „Da guckt man sich schon einiges ab“, gibt er zu. Dennis ist gerade einmal 17 Jahre jung, seine Ausbildung hat eben erst begonnen. „So habe ich mir das auch vorgestellt“, erklärt er zufrieden und macht die nächste Mischung fertig.
Derweil sorgt Sebastian dafür, dass der Schutt-Berg neben dem Gymnasium immer höher wird, eine Bagger-Schaufel nach der anderen wird dem Boden geraubt.
Volker Berendt wirft ein wachsames Auge auf die beiden Lehrlinge. Er ist bei den Stadtbetrieben Selm (SBS) AöR Spartenleiter Grünfläche bei der Stadtverwaltung und hat das Projekt zusammen mit Bernhard Nottbeck (Leiter Bereich Garten beim Bauhof) auf den Weg gebracht.
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich der DFB überhaupt meldet. Umso überraschter war ich, als sogar beide Projekte verwirklicht werden konnten.“ Neben dem Mini-Spielfeld am Gymnasium entsteht nämlich ein weiteres auf der Sportanlage des PSV Bork.
„Wir haben einen massiven Mangel an Bolzplätzen, da sind solche Installationen natürlich hervorragend“, freut sich Berendt. „Der DFB sorgt hier aber nur für eine elastische Schicht und den Kunstrasen. Alle Arbeiten vorweg müssen wir leisten“, erklärt Berendt das Prozedere.
Dass die Schulhof-Fläche kurzerhand zur „Lehr-Baustelle“ auserkoren wurde, hat zwei Gründe. „Zum einen schont das den städtischen Haushalt, zum anderen bekommen die Jungs so eine Menge Praxis“, erläutert der Spartenleiter. Neubauten gibt es im Stadtbgebiet nur noch selten, oft kümmern sich die Lehrlinge nur darum, vorhandenes zu unterhalten.
Jetzt dürfen sich Sebastian und Dennis auf insgesamt 260 Quadratmetern austoben, das Mini-Fußballfeld wird nämlich eine Größe von 20 mal 13 Metern haben. Im Moment geht es darum, das Fundament herzurichten, die Feinarbeiten mit Pflaster- und Randsteinen folgen in den kommenden Wochen.
Bis dann die ersten Schüler kicken können, wird Sebastian mit seinem Bagger aber noch zahlreiche Kubikmeter Boden bewegen und Dennis den Betonmischer quälen.