24.01.2008
Betriebspraktikum 2008: Ergotherapie statt Schule
Die Jahrgangsstufe 12 des Städtischen Gymnasiums ist zurzeit nicht in der Schule zu finden. Die Schüler haben aber keine zusätzlichen Ferientage, sondern schauen sich im Rahmen eines zweiwöchigen Praktikums in der Berufswelt um. So auch Sabrina Heisterkamp. Sie arbeitet in der ergotherapeutischen Praxis von Ute Kellermann.
Sabrina hat den Bereich der Ergotherapie gewählt, da sie bei einem Besuch des Berufsinformationszentrums auf diesen Beruf gestoßen war. Nachmittags und abends ist sie in Übungen mit z.B. Hängematten oder Parcours der Kinder einbezogen. Sie macht alle Übungen mit und lernt so selbst die Spiele, Bewegungen und deren Wirkungen kennen. Außerdem schaut sie der Therapeutin Ute Kellermannn vormittags bei Übungen mit Erwachsenen über die Schulter.
Obwohl sie dabei nicht selbst aktiv wird, macht es ihr Spaß. Die enormen Kräfte der Therapie haben sie stark beeindruckt. Auch Hausbesuche gehören zu ihrem Tagesablauf. Schon nach wenigen Tagen ist Sabrina Heisterkamp vom Beruf der Ergotherapeutin überzeugt und kann sich vorstellen, später diesen Weg einzuschlagen.
Ute Kellermann steht dem Praktikum positiv gegenüber. Allerdings ist sie der Meinung, dass zwei Wochen zu kurz sind, um den Beruf richtig kennen zu lernen. Außerdem ist sie der Ansicht, dass viele Praktikanten zu wenig fragen: „Es gibt keine doofen Fragen, nur blöde Antworten“, so die Therapeutin.
Neben dem zweiwöchigen Praktikum in der 12. Jahrgangsstufe bietet das Selmer Gymnasium weitere Möglichkeiten, sich beruflich zu orientieren. So wird in erster Linie im Fachunterricht auf berufsbezogene Schreibweisen und die Thematisierung von beruflichen Aspekten geachtet. Rollenspiele führen zum besseren Verständnis und lehren die Schüler spielerisch den zukünftigen Alltag.
Auch der Hochschultag an der Universität in Münster ist für Oberstufenschüler verpflichtend. Ferner kooperiert die Schule mit der Agentur für Arbeit. Jährlich richtet das Gymnasium einen Berufsinformationsabend aus, bei dem z.B. Eltern ihr Berufs- oder Studienfeld vorstellen.