10.03.2016

Sozialwissenschaften: Kriegsfilmer Raman präsentierte seinen Film

Foto: Ashwin Raman beantwortete die Fragen des Publikums. Viele waren gekommen um seinen Dokumentarfilm zu sehen.

Ashwin Raman beantwortete die Fragen des Publikums. Viele waren gekommen um seinen Dokumentarfilm zu sehen. – Bild: Ruhr Nachrichten (Tobias Kaim)

Dieser Artikel ist ein Pressebericht der Ruhr Nachrichten über das SGS. ruhrnachrichten.de/selm

Der Selmer Dokumentarfilmer Ashwin Raman hat seinen neuesten Film „Im Nebel des Krieges – An den Frontlinien zum Islamischen Staat“ im Städtischen Gymnasium Selm vorgestellt. Dabei hat er seinen Beruf sowie den Konflikt versucht zu erklären – und warum er meint, dass der Westen eine Mitschuld trägt.

Vor einem gefüllten Forum zeigte Raman sein Werk über den Syrien-Konflikt Eltern, Lehrern und Schülern. Danach ging es in einen intensiven Austausch. Das erste Wort hatte aber Irmgard Akono, Lehrerin an der Schule: „Ashwin Raman ist jemand, der an die Grenze geht“, sagte sie in ihren Begrüßungsworten. „An die Grenze zwischen den verschiedenen Konfliktparteien, aber auch an die Grenze des Möglichen und manchmal an die Grenze des Zumutbaren.“ Die Fachschaft Sozialwissenschaften hatte den indisch-stämmigen Selmer eingeladen.

Ramans neuester Film, entstanden zusammen mit SWR-Redakteur Thomas Michel, handelt vom Krieg in Syrien. Mit erschreckender Genauigkeit dokumentiert er einen mutigen Kampf von David gegen Goliath, von versprengten Peschmerga-Kämpfern, Irakern und Syrern gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ und gegeneinander.

„Drei Monate war ich unterwegs“, erzählte Raman nach der Vorführung. „Es war schwierig und gefährlich, diesen Film zu drehen. Dazu waren es durchgehend 50 Grad. Es war wirklich anstrengend.“ Oft entging Raman selbst nur knapp dem Tod. Das bewegte das Forum merklich: Es war sehr still.

Auch Ashwin Ramans Ehefrau war anwesend. Ob sie denn nicht Angst habe, wenn ihr Mann auf Reisen gehe, wollte ein Schüler wissen. „Natürlich hat man Angst“, erklärte sie, „aber ich versuche das dadurch zu verdrängen, dass ich viel arbeite und wenig Nachrichten höre. Man steht aber auch immer per E-Mail und Telefon in Kontakt.“

Raman versuchte seinen Zuhörern zu erklären, wie schwierig es ist, eine solche Kriegsdokumentation ins öffentlich-rechtliche Fernsehen zu bringen: „Das Projekt muss durchgeboxt werden, denn auch andere Reporter wollen sich und ihre Idee verwirklichen. Es ist auch nicht einfach, wenn man neben Fußball und anderen Unterhaltungsformaten ausgestrahlt wird. Die Menschen wollen leichte Themen.“

Wie können wir hier helfen, fragte jemand im Publikum – gerade jetzt, wo so viele Flüchtlinge unser Land erreichen. Raman, der weltweit Erfahrungen gesammelt hat und eine „Multiperspektive“ habe (O-Ton Irmgard Akono), gab diese Antwort: „Wir müssen in den Spiegel schauen und uns fragen, wie wir hier leben. Wir sind Verursacher globaler Probleme. Wir müssen bewusster leben.“

Wirtschaft-Politik/ Sozialwissenschaften am SGS

10.03.2016 · Ruhr Nachrichten (Tobias Kaim)

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