15.07.2011
Literaturkurs: Gymnasiasten spielen Geschichte eines Amoklaufs
Volker W. Degener wirkte nervös, als er am Donnerstag zum ersten Mal sein Buch „Scheiße, der will Amok laufen!“ auf einer Theaterbühne bestaunen durfte. Immer wieder stand der Autor von seinem Platz auf und machte Fotos von den Schülern des Literaturkurses von Lehrer Ulf Weiß.
Sie hatten im letzten Halbjahr Degeners Buch gelesen. Und danach entschieden, es in die Form eines Theaterstückes zu bringen. Am Donnerstag feierte es nun Premiere. Passend zum ersten Anti-Mobbing-Tag am Selmer Gymnasium. Degener war sehr angetan von dem, was er geboten bekam: „Es war erstaunlich gut“, erklärte er nach der Vorstellung. Eindrucksvolle Szenen hätten die Schüler auf die Bühne gebracht. Und wirklich, die Geschichte eines Amokläufers in einer Schule setzten die Laiendarsteller erschreckend gut in Szene. Natürlich gab es auch lustige Momente, doch die ernsten Passagen überwogen.
Man müsse die Schüler – und auch die Lehrer – für das Thema Mobbing sensibilisieren, sagte Klaus Tutass. Sein Literaturkurs wird bald geschlossen eine Ausbildung zu sogenannten Peacemakern absolvieren. Um professioneller Konflikte lösen zu können und möglichem Mobbing in der Schule auf die Spur zu kommen. Willi Juhls, Lehrer an der Hauptschule Aplerbeck, rät dazu, Mobbing direkt öffentlich zu machen. „Bloß nicht ducken und den Kopf einziehen.“ Sondern zu Lehrern, Sozialarbeitern oder auch Mitschülern gehen und offen über die Probleme sprechen. Doch dafür ist Vertrauen immens wichtig. So müssten Lehrer immer als Ansprechpartner auftreten. Damit sich schnell herumspricht: „Der ist für uns da“, sagte Willi Juhls.