06.06.2003
Sport- und Literaturkurs: Geschichten zwischen Kamm und Schere
Bunte Szenarien gab es am Mittwochabend auf der Bühne des Städtischen Gymnasiums. Die Werke und Bühnenbilder wechselten in steigendem Tempo. 23 Schülerinnen des Sportkurses der Klasse 12 der Sportlehrerin Karin Weber befassten sich mit „Geschichten zwischen Kamm und Schere“.
Der Frisörsalon diente als „Umschlagplatz“ für ironisierte Alltagsgeschichten. „Wir haben drei Monate in Gruppen einzelne Stücke einstudiert und uns mit typischen weiblichen Rollenzuweisungen befasst, die wir tänzerisch umsetzen“, erläuterte Karin Weber die Rollen der Darstellerinnen, die sich auch im Sportunterricht ausgiebig mit dem Tanz auseinander setzen.
Mit unterschiedlichen choreographischen Darbietungen zu „Pretty Woman“, „Dirty Dancing“, zum legendären Schlager von Udo Jürgens „Mit 66 Jahren“ sowie auch zu Rock'n'Roll-Musikstücken und Ausschnitten aus der „West Side Story“ zeigten die Darstellerinnen effektvoll die ganze Bandbreite ihres tänzerischen Könnens.
Modellmaße, Magersucht und zickiges Verhalten wurden thematisiert. Die Eifersucht und das Konkurrieren untereinander, wenn es um das männliche Geschlecht ging, spielten eine Rolle. Begeisterter Applaus für den tänzerischen und schauspielerischen Einsatz belohnte die bravourösen Leistungen.
Der Literaturkurs von Andrea Heming modernisierte verschiedene Schiller-Stücke und versah sie mit amüsanten Parodien. Jana Niemeyer, Georgina Walczyk und Svenja Drontmann führten die Zuhörer in einer Zeitreise durch Schillers bewegtes Leben.
Die Besucher erlebten in kurzen Szenen „Die Räuber“, „Kabale und Liebe“, Don Carlos, Wallenstein, Johanna von Orleans, Maria Stuart und Wilhelm Tell neu interpretiert. Gespickt mit bissiger Ironie und Situationskomik aus dem täglichen Leben erhielten die literarischen Werke einen amüsanten Touch. „Kabale und Liebe 2003“, als Komödie umgeschrieben, „ein Drama so rosarot wie die Liebe nur sein kann“, befasste sich mit der Schwulenthematik.
„Keiner der Darsteller ist wirklich schwul“, lautete die Erklärung, denn sehr überzeugend spielten Ferdinand und sein Freund die Rollen.
Die modernisierten Szenen kamen beim Publikum an, und die Satiren waren wirklich gelungen. Fazit: Ein unterhaltsamer und gelungener Abend.