21.03.2002
Mathe mal ganz praktisch
Zu echten Geometern wurden am Montag Schüler der sechsten und zehnten Stufe des Gymnasiums. Um Geometrie und Trigonometrie in Beruf und Anwendung kennenzulernen, hatten sie mit ihrem Mathematiklehrer Raimund Happ das Vermessungsbüro Zurhorst aus Werne eingeladen.
Büroleiter Schmidthaus und Außendienstmitarbieter Lake kamen mit einem modernen Theodoliten und einem historischen Gerät aus dem Jahr 1920.
Zwei echte Aufträge, vorbereitet wie im Beruf, galt es durchzuführen: 1. Vermessung und maßstäbliche Zeichnung des Sportplatzes (durch die Klasse sechs); 2. Bestimmung einer Säulenhöhe durch indirektes Messen und trigonometrische Berechnung (durch die Klasse zehn). Der Theodolit, computergestützt und mit elektrooptischer Entfernungsmessung liefert millimetergenaue Entfernungsangaben und präzise Winkel bis auf vier Dezimalstellen.
Außerdem hatte Firmenchef Zurhorst noch ein historisches Gerät von 1920 zur Anschauung mitgegeben. Dieses aus Messing gefertigte Meisterwerk an Präzision und Mechanik aus der privaten Sammlung wurde im Klassenraum erklärt und bestaunt. Schon damals konnten Winkel auf zwei Dezimalen genau ermittelt werden.
Die Schüler des zehnten Jahrgangs mussten ihre Messungen mit Hilfe einer doppelten Anwendung von Sinus und Tangens trigonometrisch auswerten.
Die Säulenhöhe wurde zu 6,13 m ermittelt. Sowohl die Sechst- als auch die Zehntklässler fanden diese Mathematikstunde besonders wertvoll. Das Erlebnis eigenen Messens und Handelns bewirkt einen viel besseren Bezug zur Anwendung der Mathematik, als wenn Sportplatz und Säule nur im Buch angebildet sind.
Zum Abschluss gab es von dem Unternehmen noch ein besonderes Geschenk für Schulleiter Ulrich Walter. Für das Berufspraktikum der Schüler in der zwölften Stufe stellt das Vermessungsbüro Zurhorst in Zukunft jedes Jahr einen Praktikumsplatz zur Verfügung.