30.05.2009

Vernissage zum Kunstprojekt „Ortstermin/HEIMArT“

Foto:

Bild: gymnasium-selm.de

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10-13 des SGS stellten am 28.05. bei einer Vernissage im Forum die Ergebnisse ihrer Jahresprojekte vor. Unter dem Motto „Ortstermin/HEIMArT“ hatten sie in den letzten Monaten persönliche Werke erarbeitet.

In kurzen Statements erläuterten die Schülerinnen und Schüler den jeweiligen Gedanken- und Arbeitsprozess sowie die konzeptionellen Hintergründe und gestalterischen Umsetzungen. Begleitet wurde die Vernissage durch die Big Band „Friday Afternoon“. Einführende Worte sprachen Schulleiter Ulrich Walter, Projektleiterin und Kunstlehrerin Birgit Schlösser sowie Tim Bach als Projektteilnehmer und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des SGS.

Die künstlerische Leitung des Projekts übernahmen Birgit Schlösser (Kunstlehrerin am SGS) und Manuel Schroeder (Bildender Künstler/Fotograf aus Duisburg), der im Rahmen des NRW Landesprogramms „Kultur und Schule“ für das Projekt gewonnen wurde.

Ausgang des Projekts war die fotografische Auseinandersetzung mit der Umgebung sowie konkreten Objekten und Gebäuden aus Selm, Bork und Cappenberg. Individuelle Zugänge und Blickwinkel wurden zu den Orten fotografisch festgehalten und besondere Eindrücke, Emotionen, Erinnerungen, Empfindungen und Assoziationen in Szene gesetzt. Zwischenergebnis der Arbeitsgemeinschaft war die Veröffentlichung der Bilder im Kalender „AugenBlicke 2009“; eine ungewöhnliche Art für die Schülerinnen und Schüler, ihre eigenen Fotografien zu präsentieren.

In der zweiten Phase des Projekts wurde den Teilnehmer(innen) des Projekts nun die Möglichkeit geboten, sich individuell künstlerisch mit dem Ort ihrer Wahl auseinanderzusetzten, ohne an Vorgaben gebunden zu sein. Mit Hilfe von Frau Schlösser und Herrn Schroeder entwickelten sie eigene Konzepte, Bildideen und Bildsprachen und wählten entsprechende Techniken, Bildmaterialien und Gestaltungsformen. Das Ergebnis ist eine vielseitige Ausstellung von grafischen und druckgrafischen Umsetzungen sowie Malerei und Fotografie.

Acht Schülerinnen und ein Schüler stellten ihre Werke aus. So thematisiert Tim Bach in seiner siebenteiligen Serie auf selbst bespannter Leinwand die Harmonie der Komposition durch das Setzen von materiellen und formsprachlichen Kontrasten als Zusammenklang von Gleichgewicht und Ausgleich. Die Komposition hat auch in Vera Klinghammers Arbeit eine zentrale Position. Sie bildet aus acht mal acht 15cm² großen Leinwänden eine Einheit, die aus kleinen Ausschnitten ihrer fotografischen Inszenierung auf der Steintreppe des Franzen Wobbe Hauses besteht. Theresa Radtke erzeugt, mit ihrem Blick auf den jüdischen Friedhof, durch vier verschiedene Farbigkeiten unterschiedliche Stimmungen und Atmosphären.

Joana Simons kombiniert Zeichnung und Linoldruck. Sie setzt ein Fragment der historischen Türverzierung der Ludgerikirche auf eine großformatige Zeichnung eines eher häuslich anmutenden Teils dieses Gebäudes. Für das Motiv der alten Mühle hat sich Amelie Wetekamp entschieden. Die schwer zugängliche, verwachsene, vom Efeu fast eingenommene Ruine wurde von ihr in zwei farblich kontrastierenden Gemälden malerisch umgesetzt. Miriam Schwede, deren Objekt die Hasseler Kapelle ist, zeigt wie die eigentlich vorherrschende Religiosität unter der Hektik der Straße verschwindet.

Nadja Merten ließ sich von der Burg Botzlar inspirieren, die sie schon früh an das Märchen Aschenputtel erinnerte. Ihrer Umsetzung von inhaltlichen Komponenten eben dieses Kinder-Märchens geschieht durch naiv-kindliche Malerei. Auch Lisa Marie Selitz widmete sich kindlichen Motiven. Aus verschieden großen Ausdrucken ihrer Detailaufnahmen der Overbergschule, welche sie inhaltlich und formal auf einer zweiten Ebene durch Sprühtechnik mit Kinder-Elementen ergänzte, entstand eine ungezwungene und farbenfrohe Komposition.

Rückblickend können die Schüler(innen) schon heute berichten, dass die intensive Arbeit, die viel Zeit – auch viel Freizeit – in Anspruch genommen hat, eine insgesamt positive Erfahrung für sie war, die neben der ganz individuellen künstlerischen Auseinandersetzung auch gezeigt hat, dass Krisen und Erfolge nah beieinander liegen, dass es sich lohnt sich der manchmal mühsamen konzeptionellen Auseinandersetzung, der Suche nach Stringenz im eigenen Denken und Gestalten sowie der Herausforderung des eigenen Zeitmanagements zu stellen und auch, dass Teamarbeit und Zusammenhalt in einer Gruppe zum Erfolg führen.

Für Interessierte ist die Ausstellung vom 28.05. – 15.06.2009 im Forum des Städtischen Gymnasiums Selm zu sehen.

Kunst am SGS

30.05.2009 · Lisa Marie Selitz

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