31.01.2008
Holocaust-Gedenktag 2008: Schüler erleben Geschichte vor Ort
„Es ist eure Aufgabe, die Holocaust-Erinnerungen an kommende Generationen weiterzutragen“ – die klare Botschaft von Heinz Cymontkowski an die Selmer Gymasiasten. Die zehnten Klassen des SGS haben sich an ihrem schulischen Projekttag (zwei Tage nach dem Holocaust-Gedenktag am 27. Januar) genau diese dunkle Vergangenheit Deutschlands zum Thema gemacht.
Was mit einem Besuch der Selmer Stolpersteine an der Kreisstraße begonnen hat, ging mit einem Vortrag von Lokalhistoriker Cymontkowski weiter. Geschichte „vor Ort“ wolle er sichtbar und transparent machen.
Der 53-Jährige erinnerte die rund 100 Schüler mit Fallbeispielen an das NS-Terror-Regime, „Erinnerung mit der ihr euch auseinander setzen müsst“. Vor allem weil Selm einen eigenen Beitrag dieser Vergangenheit leistet, die Stolpersteine sind nur ein Beleg dafür. So brachte Cymontkowski auch den Namen Eric Schildkraut ins Spiel. Der gebürtige Hamburger hat seine Kindheit in Selm verbracht – bis 1933, bis zum Anfang vom Ende.
Für Ulf Weiß ist klar: „Die Erinnerung an die Opfer muss auch zukünftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen“. Der Lehrer für Deutsch und Geschichte ist sich sicher, dass seinen Schülern die Selmer Geschichte mit Synagoge, dem jüdischen Friedhof und den Stolpersteinen nicht egal ist. Recht gibt ihm da Matthias Priebe (15) aus der 10a: „Das ist ein Unterschied, ob ich im Geschichtsbuch etwas über den Massenmord an den Juden lese oder aber mir jemand erzählt, was direkt hier vor unserer Haustür passiert ist.“