04.10.2006
Mitarbeit an Lehrbuch: Brief von SGS-Schülerin im Englischbuch
Da staunten die Schüler des Städtischen Gymnasiums und das Kollegium nicht schlecht. Fand sich doch in der neuesten Ausgabe „English G 2000“ für die Klasse zehn ein Brief einer ehemaligen Mitschülerin.
Ein Blick in das Impressum des Buches verhalf zur Klärung. Professor Dr. Peter Bruck, Englischlehrer am Gymnasium, war in die Erarbeitung des Lehrwerks involviert. „Ich war NRW-Berater in dem Gremium“, erklärt Professor Dr. Bruck. Der Cornelsen-Verlag, vorher war Bruck bereits für den Klett-Verlag als Autor tätig, kam vorab auf ihn zu, und bat ihn, an dem Werk mitzuarbeiten. Und so traf sich der 58-Jährige alle fünf Wochen mit den Kollegen in Kassel, um das Buch zu besprechen. „Es müssen ja sämtliche Lehrpläne aus den Bundesländern berücksichtigt werden“, erklärt er. Denn es galt, eine Bundesausgabe für das neue Buch zu erstellen; mit einer Ausnahme: Für Bayern muss immer ein extra Buch herausgegeben werden.
Einzeln wurden in Kassel von den Redakteuren des Cornelsen-Verlags und den beteiligten Lehrern die Kapitel durchgegangen. Und als es um das Kapitel „Berufsbezogenes Schreiben“ kam, da schlug Brucks Stunde. Denn am Selmer Gymnasium besteht eine Zusammenarbeit mit der Partnerstadt Workington, sodass Schüler auch dort ein Praktikum durchführen können. „Da waren wir sogar die einzige Schule, die so etwas anbietet“, ist Bruck erstaunt aber auch erfreut.
So brachte er zwei Briefe von ehemaligen Schülern, die sich um einen Praktikumsplatz in Workington beworben hatten, in die Arbeit ein. Der Brief von Eva Kulozik, worin sie sich um einen Praktikumsplatz bei einem Aquarium bewirbt, plus das Antwortschreiben aus der Partnerstadt hat es dann schließlich ins Buch geschafft. „Schade eigentlich, dass nicht auch der zweite Brief abgedruckt wurde“, so Bruck. Doch weiß er auch, dass alle Berater und Autoren um jede Zeile feilschen. „Da tut es natürlich weh, wenn etwas gestrichen wird“, sagt er. Letztendlich wurden die Entscheidungen gemeinsam im Gremium gefällt.
Da ist es natürlich umso verständlicher, dass Eva Kulozik auf ihren Beitrag im Buch stolz ist. „Und die anderen Schüler waren natürlich auch überrascht und stolz, etwas von einer Mitschülerin zu lesen. Da stolpert man ja drüber“, so der Englischlehrer, der seit der Gründung des Städtischen Gymnasiums in Selm unterrichtet. Und die Arbeit abseits der Klasse hat ihm sehr viel Spaß gemacht: „Es war eine schöne Berufserfahrung, zu sehen, wie ein komplettes Lehrwerk entsteht.“