24.06.2009

Politik-Spiele im Test – Folge 2: Angebot und Nachfrage simulieren mit SimEconomy

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Bild: Andrea Heming

In den letzten Stunden vor den Sommerferien teste die Klasse 10c im Politikunterricht Spiele für eben diesen. In der zweiten Folge ist das Spiel „SimEconomy“ im Test, bei dem wirtschaftliche Zusammenhänge auf dem Spielplan stehen.

Die Fakten
Darum geht es

Es werden wirtschaftliche Abläufe von der Produktion über den Zwischenhandel bis zum Verkauf an den Endkunden simuliert. Ziel ist es dabei für die beteiligten Personen, möglichst viel Gewinn zu machen bzw. ihren Lebensstandard zu steigern oder zu erhalten.

So lange dauert die Vorbereitung

Die Vorbereitung dauert schon etwas, denn die Unterlagen müssen nach dem schnellen Herunterladen für die verschiedenen Rollen noch mehrfach kopiert werden. Auch die Spielanleitung muss aufgrund der Komplexität schon mehrmals gelesen werden. Wenn der Kopierer flott ist und die Lektüre konzentriert erfolgt, dauert die Vorbereitung für den Lehrer ca. 1 Stunde. Die Schüler brauchen zum Einfinden in die Rollen mindestens 20 Minuten. Ich habe die Rollen als Hausaufgabe verteilt und auch das Mitbringen der Materialien wie Scheren und Bundstifte als Hausaufgabe aufgegeben.

Kommentar zur Spielanleitung

Die einzelnen Rollen (Arbeiter und Fabrikbesitzer in Asien und Europa, Zwischenhändler, Handelsketten) sind verständlich beschrieben und auch die Rechenbeispiele nachvollziehbar. In einer detaillierten Gesamtübersicht ist dargelegt, wer in welche Spielphase was zu tun hat. Wichtig ist, dass die Schüler die korrekten Materialien mitbringen und genügend Kopien für die Handyproduktion vorliegen.

So spielt man

Unter der Aufsicht des Fabrikbesitzers produzieren die Arbeiter Handys (anmalen und ausschneiden), wobei in jeder Phase die Farbe und das Logo wechselt. Die Fabrikanten verkaufen an Zwischenhändler und diese dann an die Handelsketten. Der Spielleiter kauft die qualitativ guten Handys den Handelsketten als Konsument ab. Sowohl über die Handypreise als auch über die gezahlten Löhne etc. muss in jeder Phase verhandelt werden. Die Produktion steht jeweils unter Zeitdruck, damit die neue Ware möglichst schnell auf den Markt kommt.

Das meinen die Schüler dazu

„Man merkt, wie es in Wirklichkeit abläuft. Es hängt alles miteinander zusammen. Wenn man als Arbeiter schlecht produziert hat, hat das auch Konsequenzen für den Fabrikbesitzer und die anderen Spieler.“ Johanna

„Wenn man es verstanden hat, ist es ein sehr gelungenes Spiel. Verbesserungsvorschlag: keine Bündnisse.“ Dennis (Erklärung: Die Zwischenhändler hatten ein widerrechtliches, aber gut funktionierendes Kartell gebildet.)

„Das Spiel ist teilweise sehr anstrengend, besonders als asiatischer Arbeiter.“ Berfin

„Viel Zeitdruck und stressig.“ Fabienne

„Die Wirtschaft wird gut dargestellt. Man sieht nicht nur die Unterschiede zwischen den Kontinenten, sondern auch zwischen den den anderen Beteiligten.“ Amelie

Das sagt die Lehrerin

Wer seinen Kopieretat schon aufgebraucht hat, sollte hiermit nicht mehr anfangen. Ansonsten ist das Spiel überaus empfehlenswert als Einstieg in wirtschaftliche Zusammenhänge wie Angebot und Nachfrage, Globalisierung oder Konsumentensouveränität. Man muss genügend Zeit zur Nachbereitung einplanen, damit die kurzfristige „Stress-Erfahrung“ auch den entsprechenden Lernerfolg hat. Insgesamt macht das Spiel die Zusammenhänge aber sehr plastisch. Wegen seiner Vielschichtigkeit würde ich das Spiel für die Oberstufe empfehlen. Der Kurs muss mindestens eine Stärke von 17 Schülern haben, damit genügend Rollen besetzt werden können.

Wirtschaft-Politik/ Sozialwissenschaften am SGS

24.06.2009 · Andrea Heming

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