09.04.2003

Selbstbehauptungstraining: Ungeahnte Kräfte in sich wecken

Dieser Artikel ist ein Pressebericht der Ruhr Nachrichten über das SGS. ruhrnachrichten.de/selm

Allein die Vorstellung ist schlicht und ergreifend schrecklich: Ein junges Mädchen wird von einem Mann angepöbelt, belästigt, vielleicht wird der Mann sogar gewalttätig. Solch eine Vorstellung wird immer schrecklich bleiben, doch 22 Mädchen des Städtischen Gymnasiums wissen jetzt – falls sie einmal in eine solche Situation kommen – wie sie sich verhalten müssen.

Unter der Leitung von Lehrerin Bärbel Drohmann und der Münsteraner Selbstverteidigungs-Referentin Simone Adler nahmen die Siebtklässlerinnen an einen zweitätigen Blockkurs Ende März teil. Bereits zum vierten Mal bot das Gymnasium diese Veranstaltung in den siebten Klassen an.

„Ich habe mir die Selbstverteidigung für Mädchen ein bisschen auf die Fahnen geschrieben“, gesteht Drohmann. „Die Mädchen sollen bei mir lernen selbstbewusst aufzutreten.“ Verschiedene Befreiungsgriffe und die Schwachpunkte des Mannes waren Kernelemente der insgesamt elf Trainingsstunden.

„Ganz wichtig war auch das Wahrnehmen der eigenen Stimme“, erläutert Drohmann. „Einfach laut schreien ist erstens sehr hilfreich und kann außerdem ungeahnte Kräfte mobilisieren.“ Doch viele Mädchen müssten noch lernen, durch lautes Schreien auf sich aufmerksam zu machen.

Auch die Mädchen waren überrascht, welche Kräfte teilweise in ihnen schlummern. „Das war mir vorher gar nicht so bewusst“, berichtete die zwölfjährige Charlotte Seier. Ein mit der Faust durchgehauenes Holzbrett zeugt nun in jedem der 22 Kinderzimmer von der „Mädchen-Power“.

„Ich fühle mich schon sicherer, hätte wahrscheinlich auch in solch einer Situation weniger Angst“, vermutet Charlotte. „Aber es wäre schon wichtig, die erlernten Begriffe ab und zu zu üben, damit man im Training bleibt“, argumentiert die 13-jährige Annika Kohlmann.

Obwohl die Schule nicht alle Kosten – die Mädchen mussten einen eigenen Beitrag von 20 Euro zahlen – übernehmen konnten, wünschen sich die Mädchen eine Fortsetzung des Kurses. „Eine gute Idee, über die in Zukunft nachgedacht werden könnte“, war auch Bärbel Drohmann angetan.

Beratung, Hilfe, Unterstützung

09.04.2003 · Ruhr Nachrichten (TOS)

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